Ein Abend, an dem alles passte – Spendenstand über 20.000 Euro

Eisbären Heilbronn vs. Fire Wings Schwenningen 9:2

Was war das für ein Event!!! Der Abend des 29. Januar 2016 wird den über 1.500 Zuschauern, die den 6:1 (3:0, 1:0, 2:1)-Sieg der Eisbären Heilbronn gegen die Fire Wings Schwenningen live miterlebt haben, noch lange in Erinnerung bleiben. Spitzen-Eishockey, emotionale Momente, Tanz und Akrobatik sowie eine unglaubliche Spendenbereitschaft der Eisbären-Freunde machten den Abend zum Highlight der Saison.

Schon bei der Öffnung der Halle um 19 Uhr wurde deutlich, dass sich an diesem Freitag nicht alles nur ums Eishockey drehen würde. Vielmehr stand erstmal die lange angekündigte Spendenaktion “Hilfe für Joel – für ein bewegtes Leben” im Vordergrund. Gleich am Eingang hatten die Besucher die Möglichkeit, für einen Spendenbetrag ihrer Wahl eine Eintrittskarte zu ergattern. In der Halle angekommen, bekamen sie gleich die Möglichkeit, ein Los für die 700 Preise umfassende Tombola zu kaufen – was sich kaum jemand entgehen ließ, so dass die Losverkäufer überraschenderweise schon während des ersten Drittels “ausverkauft” meldeten.

Kurz bevor das Spiel dann begann, hatte die Hauptperson des Abends, der kleine Joel Ullrich, seinen großen Auftritt, als er gemeinsam mit seinen Eltern Katharina und René im Buggy das Eis der Kolbenschmidt Arena betreten durfte. Kurz zuvor gab es vom Schieds- und Linienrichter-Gespann Torsten Werner, Axel Beitze, Steffen Moosberger und Lucas Bierther, das an diesem Abend seine Aufwandsentschädigung samt Kilometergeld komplett für Joels Kasse spendete, die erste Überraschung: Die Referees überreichten der Familie ein signiertes Schiedsrichter-Trikot für Joel – eine ganz tolle Aktion!

Auf dem Eis ging es dann gleich weiter mit dem nächsten Geschenk, als Eisbären-Urgestein Alexander Keterling Joels Eltern einen Briefumschlag mit einer Spende der Mannschaft überreichte. Unter großem Beifall von beiden Teams durfte die Familie Ullrich dann am Mittelkreis das symbolische Eröffnungsbully durchführen, ehe der soziale Gedanke dann erstmal dem Sport weichen musste.

Die Begegnung begann mit gegenseitigem Abtasten, ehe Kapitän Felix Kollmar in der 8. Minute den Torreigen eröffnete. Jetzt übernahmen die Eisbären das Kommando, und Sven Breiter legte eine Minute später gleich das 2:0 nach. Doch damit nicht genug, denn in der 12. Minute sorgte der Stürmer und Vereinsvorsitzende in Personalunion auch gleich noch für das 3:0. Mit diesem Ergebnis ging es auch in die erste Pause.

Würde der Tabellenzweite vom Neckarursprung, der übrigens auch 500 Euro für die Spendenaktion beigesteuert hat, diesem deutlichen Zwischenergebnis etwas entgegen setzen können? Nun, die Gäste waren bemüht, doch die Eisbären standen kompakt in der Defensive und konnten sich einmal mehr auf ihren starken Goalie Kevin Yeingst verlassen – genauso wie auf Sven Breiter, der den Vorsprung in der 26. Minute auf 4:0 ausbaute.

Im Schlussdrittel verkürzte Johannes Stöhr zwar in Überzahl auf 4:1 (44.), doch stellte Igor Filobok bei Überzahl fünf gegen drei den Vier-Tore-Abstand wieder her (49.). Den Schlusspunkt unter den nie ernsthaft gefährdeten Sieg setzte eine Minute vor dem Ende John Kraiss, der mit seinem fünften Scorerpunkt an diesem Abend für das 6:1 sorgte.

Mit diesem Sieg konnten die Eisbären ihren Vorsprung vor Verfolger Schwenningen auf fünf Punkte ausbauen und haben nun gute Karten, um die Hauptrunde als Tabellenerster abzuschließen.

Unangefochtener Tabellenführer sind die Eisbären wohl schon bei der Organisation von Spendenaktionen und Benefizspielen. Die Zuschauer bekamen nicht nur während der 3 x 20 Minuten beste Unterhaltung geboten, sondern auch in den Drittelpausen. Nach dem ersten Spielabschnitt durften sie sich an einer Performance von jungen Eiskunstläuferinnen des REV Heilbronn erfreuen. In der zweiten Pause folgte dann der gemeinsame Auftritt der Showgruppe Red Ants und der Tanzschule Tanzfee. Unter Leitung von Fenja Sudmann und Oliver Fischer bildeten beide Gruppen nach der Choreographie von Carolin Anacker, Dominik Joisten und Tobias Kerst mit Einlagen auf dem Eis und auf der Stehplatztribüne eine tänzerisch-akrobatische Einheit.

Die Krönung des Abends war dann aber lange nach dem Spielende die Verkündung der ersten Spenden-Hochrechnung durch Vorstandsmitglied Hagen Merz im VIP-Raum: “Laut den ersten Hochrechnungen liegen wir mit den Spendeneinnahmen über 20.000 Euro!”

Überwältigt zeigten sich dabei Joels Eltern. “Damit hätten wir nie gerechnet, das ist fantastisch”, waren sich Katharina und René Ullrich einig.

Dabei dürfte das Ende der Fahnenstange damit noch lange nicht erreicht sein, denn zu diesem Zeitpunkt waren nur die Spenden auf dem Konto, die Barspenden, die Losverkäufe sowie die vom Cupcake-Stand von Franziska Rauhut und ihren Freundinnen generierten stolzen 460 Euro ausgezählt.

Da die Eisbären in den nächsten Tagen noch weitere Eingänge auf dem Spendenkonto erwarten, ist man sich bei den Organisatoren sicher, dass man zum offiziellen Ende der Spendenaktion in ein paar Wochen weit mehr als 20.000 Euro beisammen haben wird und die Familie Ullrich damit eine schöne Summe für den Kauf eines rollstuhlgerechten Fahrzeugs zur Verfügung gestellt bekommt.

Wir möchten an dieser Stelle gleich nochmal auf die Trikotauktion hinweisen, die noch bis zum 7. Februar unter http://trikot.eisbaeren-heilbronn.de laufen wird. Aktuell sind für das von Nationalspieler Marcel Goc signierte Eisbären-Trikot schon 167 Euro geboten!