Biedere Hausmannskost statt einer Eishockey-Gala boten die Eisbären Heilbronn am Sonntag abend gegen die Zweibrücken Hornets. Dennoch reichte es für das Team von Kai Sellers zum ersten Heimsieg der Saison, einem verdienten 6:3 (3:1, 2:0, 1:2), mit dem sie nun in der Tabelle nach Punkten mit Freiburg und Stuttgart gleich ziehen konnten.
Da die Gäste lange Zeit auf der A6 im Stau standen, konnte die Begegnung statt um 19.30 Uhr erst um 20.32 Uhr angepfiffen werden.
Dafür erwischten die Eisbären gleich einen Traumstart, als Sascha Bernhardt nach exakt drei Minuten das 1:0 glang. Die Gastgeber schienen ihrer Favoritenrolle gerecht zu werden, drängten sie doch mit Macht auf den zweiten Treffer. Doch zum einen war Hornets-Goalie Steven Teucke der beste Spieler seines Teams, und zum anderen fand die schwache Chancenverwertung der vorangegangenen Spiele ihre Fortsetzung. So brauchte sich eigentlich niemand zu wundern, dass den Gästen in der 14. Minute bei einem ihrer wenigen Angriffe der Ausgleich gelang. Treffsicherer als zuvor erwiesen sich die Eisbären-Stürmer dann in den letzten beiden Minuten des ersten Drittels. Mit der spektakulärsten Aktion des Spiels, einem Pass von der eigenen Torlinie bis an die gegnerische blaue Linie direkt in den Lauf von Alex Weiß, leitete Sascha Bernhardt dann die erneute Führung ein. Weiß bedankte sich für das mustergültige Zuspiel und verlud Teucke zum 2:1. Zwei Minuten später startete Felix Kollmar ebenfalls an der eigenen Torlinie einen Sololauf, ließ Freund und Feind und am Ende auch noch Goalie Teucke aussteigen und erhöhte auf ein beruhigendes 3:1.
Im zweiten Drittel verflachte die Begegnung zunehmend, und Eisbären-Keeper Marian Metz musste einige Male Kopf und Kragen riskieren um sein Team im Spiel zu halten. Deshalb kam es auch einer Erlösung gleich, als Mischa Zeller in der 37. Minute mit seinem ersten Tor für die Eisbären auf 4:1 erhöhte. Eine Minute vor der Pause gelang Hansi Becker sogar noch das 5:1 – zwei Tore, die Lust auf mehr machten.
Doch erneut schien die Pause bei den Eisbären-Cracks den Dampf heraus zu nehmen, denn statt weiter nachzulegen beschränkten sie sich auf das Verwalten der komfortablen Führung. Dass die Eisbären-Gene das Verwalten eines Vorsprungs nicht vorzusehen scheinen, ist eigentlich schon aus der vergangenen Saison hinlänglich bekannt. Und auch diesmal bauten sie damit den Gegner auf, und Tomas Vodicka konnte die Hornets mit zwei Treffern in der 42. und 52. Minute auf 5:3 heran bringen. Doch fast im Gegenzug nach dem 5:3 traf Alex Dexheimer in der 53. Minute mit einem haltbaren Schuss zum letztlich doch verdienten 6:3-Endstand.
Trainer Kai Sellers äußerte sich nach dem Spiel ungewohnt kritisch über die Leistung seines Teams: “Ich war heute überhaupt nicht einverstanden mit der Leistung meines Teams. Das Umschalten von Defensive auf Offensive, das Zweikampfverhalten, das Einhalten der taktischen Vorgaben, das war heute alles gar nichts. Daran müssen wir diese Woche im Training arbeiten, denn wenn wir so am nächsten Sonntag zuhause gegen die Rhein-Neckar Stars spielen, haben wir keine Chance.”
Torfolge:
1:0 (3.) Bernhardt (Becker/Vogler)
1:1 (14.) Hartfelder (Vodicka/Wendland)
2:1 (18.) Weiß (Bernhardt/Vogler)
3:1 (20.) Kollmar (Zeller)
4:1 (37.) Zeller
5:1 (39.) Becker (Bernhardt/Weiß)
5:2 (42.) Vodicka (Anken)
5:3 (52.) Vodicka (Sawicki)
6:3 (53.) Dexheimer (Riedel)
Strafen:
Heilbronn 8 Minuten + je 10 Minuten Disziplinarstrafe für Brozicek und Keterling
Zweibrücken 8 Minuten + 10 Minuten Disziplinarstrafe für Vodicka