Marc Bruns schießt die Eisbären zum Meister-Triple

Es ist geschafft: Die Eisbären sind zum dritten Mal hintereinander Meister der Regionalliga Südwest!!!

Wie schon im ersten Finalspiel gegen die Bietigheim Steelers Amateure ging die Partie in die Verlängerung, ehe Marc Bruns sein Team 75 Sekunden vor dem Ende der Overtime mit seinem Treffer zum 5:6 (1:5, 3:0, 1:0, 0:1) erlöste.

Die 2.000 Zuschauer in der Bietigheimer Egetrans-Arena glaubten zu Beginn ihren Augen nicht zu trauen. Marco Windisch hatte die Gastgeber in der 3. Minute mit 1:0 in Führung gebracht, doch dann läutete ein haarsträubender Abspielfehler in der Bietigheimer Abwehr die große Zeit der Eisbären ein. Axel Hackert, der wenig später verletzt passen musste, nahm das Geschenk dankend an und netzte zum 1:1 ein. 32 Sekunden später zog Kapitän Felix Kollmar von der blauen Linie ab, und sein noch abgefälschter Schuss landete zum 1:2 im Netz. Doch damit noch nicht genug, denn eine weitere halbe Minute später erhöhte Milan Liebsch auf 1:3.

Steelers-Trainer Robert Gratza machte das einzig Richtige und nahm eine Auszeit, um seinen Schützlingen die Köpfe wieder zurecht zu rücken – was jedoch erstmal nicht allzu viel brachte. Igor Filobok durchkreuzte in der 9. Minute das komplette Bietigheimer Drittel, ehe er die richtige Schussposition fand und Max Häberle zum 1:4 überwand. Arno Metz erhöhte in der 16. Minute sogar noch auf 1:5.

Die Meisterschaft schien den Eisbären nicht mehr zu nehmen. Doch die wenigen Mahner auf Seiten der Eisbären sollten Recht behalten, denn noch waren zwei Drittel zu spielen, in denen viel passieren konnte – und dann auch tatsächlich passierte.

Die Steelers Amateure kamen wie verwandelt aus der Kabine und traten den Eisbären mit sehr körperbetontem Spiel gegenüber. Anfänglich hatte dies noch keine Auswirkungen, doch ließen sich die Gäste zunehmend provozieren und kassierten im zweiten Drittel stolze sechs Strafzeiten. Als Bietigheims Kapitän Dirk Wrobel in der 31. Minute das 2:5 erzielte, war dies noch nicht besonders dramatisch. Doch dann verkürzten Windisch und Haiko Hirsch in der 38. und 39. Minute binnen 66 Sekunden auf 4:5, und Milan Liebsch wanderte 18 Sekunden vor dem Drittelende für zwei Minuten auf die Strafbank.

Die Eisbären überstanden das Unterzahlspiel zum Beginn des Schlussdrittels sehr engagiert und erarbeiteten sich in der Folge Chance um Chance. Das Team war wieder da, das verschlafene zweite Drittel war vergessen. Alles hätte so gut passen können, hätte man sich nicht wieder zu Strafzeiten hinreißen lassen. Und so kam, was kommen musste: Als John Kraiss in der 50. Minute gerade eine Strafe wegen Beinstellen absaß, traf erneut Ex-Eisbär Haiko Hirsch zum 5:5.

Die abschließenden zehn Minuten der regulären Spielzeit waren umkämpft, ohne dass sich jedoch eines der beiden Teams die entscheidende Torchance erarbeiten konnte. Wie schon im ersten Finalspiel mussten die Kontrahenten in die Verlängerung gehen.

Die vorentscheidende Szene spielte sich mit der Schlusssirene bei genau 60:00 Minuten ab. Bietigheims Verteidiger Thorsten Weisler streckte Arno Metz mit einem Check gegen den Kopf nieder und kassierte dafür eine Fünf-Minuten- plus Spieldauerstrafe, was den Eisbären ein über die komplette Verlängerung andauerndes Überzahlspiel verschaffte.

Die Overtime wurde dann tatsächlich ein Spiel auf ein Tor. Immer wieder wurden die Scharfschützen Manuel Pfenning, Sven Breiter und Pascal Schoofs in Position gebracht, jedoch wurden alle Chancen von den Bietigheimern geblockt. Als diese die Scheibe endlich aus dem eigenen Drittel schießen konnten, ergab sich für beide Teams die Gelegenheit zum fliegenden Wechsel. Nun schlug die Stunde von Marc Bruns. Gerade aufs Eis gekommen, bekam er von Pascal Schoofs auf Höhe der blauen Linie die Scheibe in den Lauf gespielt. Der Mann mit der Nummer 14 überlief zwei Gegner, zog nach innen und überwand Goalie Häberle zum viel umjubelten und entscheidenden 6:5 für die Eisbären. Den Moment des Jubels gibt es auf der Facebook-Seite der Eisbären als Video anzuschauen.

Die Freude bei den Eisbären kannte keine Grenzen, und der alte und neue Meister feierte erst auf dem Eis, danach in der Kabine und später in der Gartenlaube seinen Sieg. Vielen Dank an dieser Stelle an Matze Kern und sein Team, dass sie die “Laube” am Sonntag abend extra für die Eisbären geöffnet haben.

Jetzt müssen die Eisbären auf ihren Gegner für die beiden Aufstiegsspiele zur Oberliga Süd warten. Die Serie um die Bayernliga-Meisterschaft zwischen Höchstadt und Lindau steht nach zwei Spielen 2:2, und erst am Donnerstag wird bei der fünften Partie in Höchstadt der Sieger ermittelt. Die Spieltermine sind für den 10. und 12. April angesetzt.